Forst- & Jagdwirtschaft im Stadtwald Warburg
Der Warburger Stadtwald mit einer Gesamtfläche von rund 2.300 Hektar gehört nicht nur zu den großen zusammenhängenden Waldgebieten in Ostwestfalen, sondern zählt unter den Bürgerinnen und Bürgern der Hansestadt Warburg zugleich als ein viel geschätzter „Bürgerwald“.
Der Stadtwald erfüllt eine Vielzahl von Ökosystemleistungen – gemeint sind Dienstleistungen der Natur für den Menschen, welche die Natur durch die Lebensräume und Lebewesen bezieht. Die Erhaltung und kontinuierliche Verbesserung dieser Ökosystemleistungen für die nachfolgenden Generationen hat sich die Forst- und Jagdwirtschaft im Stadtwald Warburg zum Ziel gesetzt.
Der Orkan Kyrill wehte am 18. Januar 2007 über Deutschland – insbesondere Nordrhein-Westfalen – hinweg und vernichtete mit seiner zerstörerischen Schaffenskraft forstliche Arbeiten zahlreicher Jahre. Hinzu kamen weitere massenhafte Kalamitätsschäden ausgelöst durch den Borkenkäfer, welche die enorme Schieflage des Natursystems sämtlicher Wälder weiter belastete. Die Forstwirtschaft ist und bleibt damit ein Zusammenspiel zwischen Natur und Mensch, das Sagen hat jedoch die Natur.
Das eigentliche Ziel der Forst- und Jagdwirtschaft der Hansestadt Warburg – die Ökosystemleistungen des Warburger Stadtwaldes aufrechtzuerhalten und kontinuierlich zu verbessern – wandelte sich mit der veränderten Kalamitätssituation rasch. Die Wideraufforstung eines klimastabilen und artenreichen Mischwaldes im Sinne einer dauerhaften Daseinsfürsorge für nachfolgende Generationen ist zum Leitbild des Handelns geworden.
Die rund 2.300 Hektar große Gesamtfläche des Stadtwaldes Warburg – insbesondere die 1.600 Hektar große Kernfläche des Stadtwaldes im „Jägerpfad“ und „Scherfeder Wald“ – wird aktuell durch verschiedene Parteien bejagt:
- der Verwaltungsjagd
- den entgeltlichen und unentgeltlichen Jagderlaubnisscheininhabern der kleineren Jagdflächen (Pirschbezirke)
- und den Jagdpächtern
Zudem besteht für anderweitige Jägerinnen und Jäger (vorwiegend ortsansässige Bürgerinnen und Bürger) mit einem gültigen Jagderlaubnisschein die Möglichkeit eines Einzelabschusses, welcher der Verwaltungsleitung der Hansestadt Warburg und den zuständigen Revierförster auf Antrag zur Genehmigung vorgelegt wird.
Einmal pro Halbjahr kommt der Ausschuss für Forsten und Jagden des Rates der Hansestadt Warburg zusammen, um sich in seinen Sitzungen über wichtige forst- und jagdwirtschaftliche Belange auszutauschen. Mit Einführung eines neuen Jagdkonzeptes zum Jagdjahr 2024/2025 für den Stadtwald Warburg, erhält der Ausschuss für Forsten und Jagden darüber hinaus durch einen jährlichen Waldbegang genaue Einblicke in die Wideraufforstung des Stadtwaldes.
Im Rahmen einer Jagdumstrukturierung im Jahr 2023 ist für den PEFC-zertifizierten Warburger Stadtwald gemeinsam mit Vertretern der Jägerschaft, des Ausschusses für Forsten und Jagden sowie der Verwaltung ein Jagdkonzept entwickelt worden, welches durch die Aufrechterhaltung angepasster Wildbestände ebenfalls auf die Wiederaufforstung eines klimastabilen Mischwaldes für zukünftige Generationen abzielt.
Gemeindeforstamtsverband Willebadessen
Die Hansestadt Warburg ist Mitglied im Gemeindeforstamtsverband Willebadessen mit Sitz in Willebadessen. Der Gemeindeforstamtsverband Willebadessen betreut die rund 2.300 Hektar große Gesamtfläche des Stadtwaldes Warburg in allen forstwirtschaftlichen Angelegenheiten. Die Hansestadt Warburg wird somit in allen ökologischen, sozialen, aber auch wirtschaftlichen Aspekten durch einen etablierten Marktpartner in der Forstbranche unterstützt und vertreten.
Brennholzverkauf
Der Brennholzverkauf aus dem Warburger Stadtwald erfolgt durch die zuständigen Revierförster. Diese können telefonisch oder per E-Mail bezüglich einer Brennholzanfrage kontaktiert werden.